Erneuerung eines Prüfgleises mit Einsatz von DURFLEX®

Gemeinsames Forschungsvorhaben BVG Infrastruktur & BVG Hauptwerkstatt U-Bahn & FRENZEL-BAU & u.a.

Auszug aus einer Präsentation mit dem Thema

 Gemeinsames Forschungsvorhaben 

BVG Unternehmensbereich Infrastruktur, Abteilung Bautechnische Anlagen in Zusammenarbeit mit Firma Frenzel-Bau, Freden (Leine) u. a.

BVG Hauptwerkstatt U-Bahn, Berlin-Wedding, Seestraße (HwU See) Erneuerung eines Prüfgleises mit Einsatz von DURFLEX®

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Artikel in der WELT ONLINE vom 30.06.2009

Land der Ideen – 365 Orte – 30.06.2009

Ruhe auf dem Gleis

30. Juni 2009, 00:01 Uhr

Wenn Stein auf Stein schlägt, entsteht Lärm. Wenn zwischen den Steinen ein dämpfendes Kissen liegt, ist die Kollision um einiges geräuschärmer. Eine einfache und nachvollziehbare Logik, die aber dem Eisenbahnverkehr der Zukunft einen ganz neuen Sound bringen könnte – zumindest wenn man an die Stelle des Kissens einen Kunststoffschaum setzt und die Steine durch den Schotter von Gleisbetten ersetzt.

Eine Erfindung reduziert künftig den Lärm im Zugverkehr (Foto: FRENZEL-BAU GmbH & Co. KG)

DURFLEX® heißt die Technologie, die von der Frenzel-Bau Gruppe mit Hauptsitz in Freden in Zusammenarbeit mit der Bayer MaterialScience AG und dem Kunststoff- Spezialisten Hennecke entwickelt wurde. Bei diesem System werden die Hohlräume zwischen den Schottersteinen mit einem Polyurethanschaum ausgefüllt. Dieser Schaum fixiert die Schottersteine und dämpft ihre Bewegung. Der Vorteil: Anders als beispielsweise eine Schallschutzwand bekämpft DURFLEX® den Lärm dort, wo er entsteht. Zudem erhöht das System die Lebensdauer von Gleisbetten.

Innovatives Niedersachsen – DURFLEX® macht den Schotter leiser

Veröffentlichung der Redaktion Innovatives Niedersachsen am 25.06.2009:

DURFLEX® macht den Schotter leiser

Eisenbahnzüge könnten zukünftig über Schaum rollen: Dadurch fahren sie leiser und mit weniger Erschütterungen, die regelmäßige Gleisarbeiten zur Folge haben. Durflex heißt das innovative Kunststoffmaterial der Firma Frenzel Bau, das Schotter in den Gleisbetten verschäumt und Züge dadurch auf ein Ruhekissen bettet.

Züge, die über Schottergleise fahren, sind laut. Bis zu 97 Dezibel erzeugen beispielsweise Güterzüge – und sind damit so laut wie Kreissägen oder Diskomusik. Durflex packt das Problem bei der Wurzel: Indem es die Hohlräume zwischen den Schottersteinen unter den Gleisen auffüllt, senkt es den Schallpegel um zwei Dezibel sowie die Erschütterungen um 40 Prozent. Unter den rollenden Rädern eines Zuges spritzt eine Hochdruck-Maschine mit aufgebauten Tanks einen flüssigen Schaumstoff in den Schotter. Die Flüssigkeit reagiert an der Luft zu elastischem Schaum, der um ein Vielfaches aufquillt, die Zwischenräume füllt und aushärtet. Damit ist der Schotter fixiert, aber immer noch flexibel genug, um unter dem Druck darüber fahrender Züge nicht auseinander zu brechen. Im Gegensatz zu Lärmschutzwänden bekämpft das Schaum-Schotter-System den Lärm dort, wo er entsteht.

Zusätzlich zu dem Lärmschutz verlängert Durflex die Lebensdauer von Gleisbetten. Herkömmliche Schottermasse liegt frei. Wenn Züge darüber fahren, reiben die scharfkantigen Steine aneinander, schleifen ab und rutschen durcheinander. Deshalb schichtet die Bahn alle vier bis sechs Jahre den Gleisschotter um und verdichtet ihn wieder. Baulärm, verspätete Züge und hohe Kosten sind die Folge, auf Dauer werden die Steine sogar zerstört. Bei den festen Schotterbetten mit dem Kunststoffschaum dagegen behalten die Steine ihre einmal eingenommenen Plätze. Daher fallen keine Nachstopfarbeiten an, was die Kosten senkt und den Lebenszyklus der Gleise erhöht.

Inzwischen ist das Kunststoffmaterial erfolgreich im Einsatz: Zwischen Hannover und Hamburg ist eine Teststrecke verschäumt. Das System kann sowohl bei neuen Gleisen, als auch bei alten Schottergleisen eingebaut werden. Die Firma Frenzel Bau in Freden ist in diesem Jahr ausgewählter Ort im „Land der Ideen“.

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